Bei den letzten 40 Fragen wurde danach gefragt, welchen Schmerz ich noch nicht überwunden habe. Ich glaube, dass es aus der Vergangenheit keinen Schmerz gibt, den ich nicht überwunden habe. Ich glaube aber, dass es Erfahrungen gibt, die uns nachhaltig beeinflussen, verändern. Erfahrungen, die sich in unsere Seele einbrennen.

Eine solche Erfahrung, die mich nachhaltig beeinflusst hat, war die Unfähigkeit meines Vaters, sich um mich zu kümmern, beinahe von Anfang an. Als Kind habe ich das natürlich auf mich bezogen, auch wenn mir meine Mutter immer wieder gesagt hat, dass es nicht an mir liegt. Als Kind bist du aber nicht in der Lage das zu differenzieren. Also dachte ich weiterhin, ich sei „Schuld“, nicht liebenswert und das der Grund, warum er sich nicht kümmert.

Heute kann ich mir sein Verhalten erklären, weiß, dass es nicht an mir lag. Dennoch, ein kleiner Teil tief – vielleicht auch gar nicht so tief – in meinem Innern wird sich immer nicht liebenswert fühlen, klein und hässlich. Den Schmerz von damals kann ich noch so überwunden haben, dieses Gefühl hat sich einfach eingebrannt und wird immer ein Teil von mir sein.

So, jetzt wollen wir aber mal sehen, was die nächsten vierzig Fragen so an Denkmaterial zu bieten haben.

1000 Fragen an mich selbst – Wo komm ich her, wo will ich hin? #9

  1. Bist du eher ein Hundetyp oder ein Katzentyp? Wir haben jetzt einen Hund, früher hatte ich eine Katze. Ich mag beides, tendiere aber wohl eher zum Hundetyp.

  2. Wie zeigst du, dass du jemanden nett findest? Ich verbringe Zeit mit demjenigen, bleibe in Kontakt, sage ihm das. Ich denke aber, dass man das merkt, wenn die Chemie auch bei Freunden stimmt.

  3. Isst du eher, weil du Hunger hast oder Appetit? Zur Zeit leider eher, weil ich Appetit habe. Das war mal anders und muss sich auch wieder ändern.

  4. Tanzt du manchmal vor dem Spiegel? Mit meinen Kindern, durch’s Wohnzimmer, vor dem Spiegel aber eher nicht.

  5. In welcher Hinsicht bist du anders als andere Menschen? Ich glaube, dass ich hochsensibel bin, macht mich anders als die Menschen in meinem direkten Umfeld. Das ist aber generell kein Alleinstellungsmerkmal. Ich glaube, dass ich ziemlich durchschnittlich und einzigartig gleichzeitig bin.

  6. Welchen Jugendfilm würdest du Kindern empfehlen? Da kenn ich mich, ehrlich gesagt, noch nicht wirklich mit aus. Das lasse ich erst noch auf mich zukommen.

  7. Bleibst du auf Partys bis zum Schluss? Mittlerweile eher nicht mehr.

  8. Welchen Song hast du in letzter Zeit am liebsten gehört? Ich werde hier ziemlich mit der Filmmusik von Bibi & Tina beschallt.

  9. Bereitest du dich auf bestimmte Telefongespräche vor? Ja, wenn es wichtige Gespräche sind, bei denen ich mir unsicher bin.

  10. Wann hast du zuletzt vor jemand anderem geweint? Vor meinem Mann vor gar nicht allzu langer Zeit.

  11. Mit wem verbringst du am liebsten einen freien Tag? Mit meinem Mann und den Chaoskindern, ganz ohne Stress und Zeitdruck.

  12. Was war der beste Rat, den du jemals bekommen hast? Puh, gute Frage und ehrlich gesagt, kann ich da keinen bestimmten Rat festmachen. Im Laufe meines Lebens werden es schon ein paar gewesen sein, aber so ein richtiger, lebensverändernder war nicht dabei.

  13. Was fällt dir ein, wenn du an den Sommer denkst? Sonne, der Geruch von Sonnencreme, die Kinder nicht in tausend Schichten packen müssen.

  14. Wie duftet dein Lieblingsparfüm? Blumig frisch, bloß nicht puderig. Wobei ich nur ganz selten Parfüm trage.

  15. Welche Kritik hat dich am stärksten getroffen? Puh, ich nehme mir Kritik generell viel zu sehr zu Herzen und hänge dem noch lange Zeit nach. Am schwersten war wohl in letzter Zeit meine Selbstkritik zu verdauen, mit der ich gar nicht mal so unbedingt falsch lag. Dass ich mit zwei Kindern anfangs einfach nur überfordert und dem überhaupt nicht gewachsen war.

  16. Wie findest du dein Aussehen? Ich glaube, ich sehe ziemlich durchschnittlich aus. Mal abgesehen von den überflüssigen Kilos, bin ich meistens einigermaßen zufrieden, wenn ich mein Gesicht im Spiegel betrachte.

  17. Gehst du mit dir selbst freundlich um? Nicht wirklich. Ich bin immer viel zu selbstkritisch und neige dazu mich selbst zu zerfleischen, wenn etwas richtig schief läuft. Und ein wenig gesünder ernähren und/oder Sport treiben könnte ich auch.

  18. Würdest du dich einer Schönheitsoperation unterziehen? Prinzipiell eigentlich nicht. Was mich allerdings wirklich stört, sind meine Schlupflieder. Einerseits würde ich die gerne ändern, andererseits ist mir das Geld dafür zu schade.

  19. Welchen Film hast du mindestens fünf Mal gesehen? Die Schöne und das Biest und Interview mit einem Vampir. Was habe ich diesen Film geliebt!

  20. Füllst du gerne Tests aus? Love it! Ist aber ziemlich offensichtlich, oder?

1000 Fragen an mich selbst – Wo komm ich her, wo will ich hin? #10

  1. Würdest du gerne in eine andere Zeit versetzt werden? Manchmal fände ich es schon spannend in einer anderen Zeit zu leben, ob ich dort jedoch glücklicher wäre, wage ich zu bezweifeln.

  2. Wie egozentrisch bist du? Ich glaube nicht generell. Innerhalb unserer Beziehung neige ich aber schon manchmal dazu meine Bedürfnisse und Probleme in den Mittelpunkt zu stellen.

  3. Wie entspannst du dich am liebsten? Das kommt ein bisschen darauf an, wie der Tag war. Entweder beim Schreiben, beim Lesen oder auch beim Fernsehen und nebenbei stricken. Ein Glas Wein darf dann auch gerne mal dabei sein.

  4. Fühlst du dich manchmal ausgeschlossen? Ich glaube, dass jeder sich manchmal ausgeschlossen fühlt. Ich bin da definitiv keine Ausnahme, denn ich lebe momentan noch ziemlich in meiner Mama-Blase und Gespräche über andere Themen als Kinder oder meine Zukunft fallen mir tatsächlich manchmal ziemlich schwer.

  5. Worüber grübelst du häufig? Über meine Rolle als Mutter, über meinen Part in unserer Ehe, über meine Zukunft. Grübeln kann ich eigentlich immer über alles gut.

  6. Wie siehst du die Zukunft? Spannend, da ich noch nicht so richtig weiß, wo es mich berufllich hin verschlagen wird und ob es dann wirklich noch Kind Nr. 3 geben wird, wenn ich beruflich angekommen bin. Ein bisschen beängstigend finde ich das vielleicht auch.

  7. Wo bist du deinem Partner zuerst aufgefallen? In der Schule, denn wir waren in der gleichen Oberstufe.

  8. Welchem Familienmitglied ähnelst du am meisten? Ich glaube, mein Mann könnte die Frage besser beantworten. Ich glaube aber auch, dass ich meiner Mutter in manchen Punkten ziemlich ähnlich bin. Wobei eine gewisse Ähnlichkeit mit meinen Kindern natürlich auch nicht abzustreiten ist.

  9. Wie verbringst du am liebsten deine Abende? Mit einem Glas Wein oder einer Tasse Tee (je nach Jahreszeit) am Laptop beim Schreiben oder auf dem Sofa beim Serien schauen mit meinem Mann. Abende mit Freunden sind natürlich auch toll, momentan aber zeimlich selten, zumindest ohne Kinder.

  10. Wie unabhängig bist du in deinem Leben? Zur Zeit bin ich ziemlich abhängig von meinen Mann, was das finanzielle angeht, aber auch, wenn ich mal jemanden für die Kinder brauche. Wobei meine Mutter und meine Schwiegereltern mir da auch öfter mal den Rücken frei halten.

  11. Ergreifst du häufig die Initiative? Kommt ganz drauf an, worum es geht. Bei den Kindern ja irgendwie ständig. Klar spielen die auch frei und alleine, aber noch bin ich ja diejenige, die Ausflüge und größtenteils auch Verabredungen plant. In der Beziehung lasse ich mich vielleicht deswegen auch ein wenig hängen und warte darauf, dass mein Mann Vorschläge macht, was wir mal wieder unternehmen könnten.

  12. An welches Haustier hast du gute Erinnerungen? An mein allererstes Kaninchen hab ich ganz tolle Erinnerungen. Das war kein kleines süßes Ding, sondern ein richtig großer deutscher Widder, der schon etwas älter war und Mucki hieß. Mucki war wohl ein Dackel im Körper eines Kaninchens, denn er lief den ganzen Tag in der Wohnung rum und ging nur in seinen Käfig, wenn er fressen wollte oder sein Geeschäft verrichten musste. Ansonsten lief er frei rum und schlief am liebsten in meinem Bett. Ich hab ihn total lieb gehabt und alle anderen Kaninchen danach waren eine Enttäuschung.

  13. Hast du genug finanzielle Rücklagen? Nicht wirklich, aber es könnte schlimmer sein.

  14. Wirst du für immer dort wohnen bleiben, wo du jetzt wohnst? Das ist gerade momentan eine gute Frage, aber ich denke schon. Ich bin recht unglücklich mit der Lage, aber da muss man einfach abwägen, was wichtig ist, was finanziell stemmbar ist und ob die Lage nicht vielleicht sogar von Vorteil ist, wenn die Kinder größer sind.

  15. Reagierst du empfindlich auf Kritik? Empfindlich klingt für mich immer so nach beleidigter Leberwurst. Tatsächlich nehme ich mir Kritik aber immer viel zu sehr zu Herzen und stelle dann gerne viel mehr in Frage als eigentlich notwendig wäre.

  16. Hast du Angst vor jemandem, den du kennst? Nicht, dass es mir jetzt einfällt.

  17. Nimmst du dir oft Zeit für dich selbst? Tja, ist die Frage, was oft heißt. Wenn die Große im Kiga ist und der Kampfzwerg Mittagsschlaf macht, versuche ich immer so eine halbe Stunde einzuplanen, die ich wirklich Freizeit habe. Und damit meine ich nicht, in Ruhe die Spülmaschine ausräumen oder essen, sondern lesen, schreiben, fernsehen. Das klappt nicht immer, ist vielleicht aber trotzdem mehr als manch andere Mama sich gönnt. Für mich ist es das Minimum um ausgeglichen zu sein und mich nicht von den Kindern und täglichen Anforderungen ausgelaugt zu fühlen. Mindestens jede zweite Woche müssen dann auch mal zwei Stunden ohne „Rufbereitschaft“ drin sein.

  18. Worüber hast du dich zuletzt kaputt gelacht? So richtig mit Lachflash ist schon ziemlich lange her. Richtig doll lachen musste ich letztens irgendwann als der Mann und die Kinder mich gekitzelt haben, da musste ich allerdings auch aufpassen, dass der Kampfzwerg nicht anfängt zu weinen. Der kann das nämlich noch nicht so richtig einsortieren und denkt wohl ich weine oder leider – wobei letzteres da auch gar nicht mal so abwegig ist.

  19. Glaubst du alles, was du denkst? Vermutlich wäre es besser, wenn ich das nicht täte. So wie ich manche Sachen im Affekt mache, denke ich manche Sachen auch im Affekt und erst später wird mir dann bewusst, dass das der totale Humbug ist.

  20. Welches legendäre Fest wird dir in Erinnerung bleiben? Unsere Hochzeit, denn für uns hatte sie wirklich alles, was wir uns gewünscht haben. Etwas Romantik, etwas Stil, etwas Asi und ganz viel tanzen und Spaß haben und wenn ich den ganzen Rückmeldungen unserer Gäste glaube (was ich mache), dann hatten auch sie unglaublich viel Spaß und fanden den Abend nahezu perfekt. Klingt kitschig, ist aber so!

Wir lesen uns bei den nächsten 40 Fragen!

Herzlichst

Deine JennyPenny