Hi,
Schön, dass du da bist!

Ich bin Jennifer und zur Zeit hauptberuflich Mutter von zwei kleinen Chaoskindern, die mich jeden Tag aufs Neue fordern und begeistern. Ich weigere mich jedoch die Bezeichnung Hausfrau anzunehmen. Das kann und mache ich zwar, aber seien wir ehrlich, es ist ein notwendiges Übel.

Ursprünglich wollte ich mal in der Welt der Kunstgeschichte Fuß fassen und hatte meine Promotion begonnen, als ich es für eine gute Idee hielt unser erstes Kind zu bekommen. Mein Mann wollte dieses Kind zwar auch, aber ich glaube, er hätte gerne noch ein wenig gewartet. So wurde der erste Krümel im November 2014 geboren. Die Maus war ein recht pflegeleichtes und zufriedenes Baby und forderte erst mit steigender Mobilität mehr Action ein. Wobei sie Action schon immer gut vertragen konnte – auch wenn die Familienfeier noch so voll war, sie schlief selig weiter oder wanderte von Arm zu Arm. Hauptsache es ist jemand zum Bespaßen da. Kuscheln war weniger ihr Ding, es musste immer was passieren und je wilder desto besser. So blieb sie zwar unsere Maus, handelte sich aber ganz schnell den Spitznamen Granate ein. Sie ist ein unglaublich willensstarkes Mädchen mit einem ordentlichen Dickschädel. Aber auch wenn sie tagsüber oft sehr tough ist, der ganze Mut muss auch verarbeitet werden und das vornehmlich nachts. Also war durchschlafen noch nie so ihre Stärke und nachts holt sie sich auch heute immer noch die Sicherheit zurück, die sie tagsüber vermeintlich nicht braucht.

Bereits ein Jahr nach der Geburt der Maus erfuhren wir dann, dass ich erneut schwanger war. Absolut ungeplant, es war ein kleiner Schock. Wir wollten zwar auf jeden Fall ein zweites Kind, aber erst wenn die Maus drei oder vier wäre. Jetzt sollte sie noch nichtmal zwei sein. Nutzte alles Grübeln und Hadern nichts, denn ein Schwangerschaftsabbruch kam für uns nicht in Frage. Also begannen wir uns mit der zukünftigen Situation auseinanderzusetzen und zu hoffen, dass das erste Jahr nicht so schlimm wie befürchtet werden würde. Der zweite Krümel kam dann Ende Juli 2016 zur Welt und in die Freude über seine Geburt mischte sich bereits im Krankenhaus die Sorge, wie schwerwiegend die Verdachtsdiagnose Franceschetti-Syndrom für ihn sein würde. Der zweite Krümel war unabhängig vom Franceschetti leider nicht so tiefenentspannt wie seine „große“ Schwester, sondern eher das genaue Gegenteil. Ihn überforderte oft schon der nicht immer ruhige Alltag, an Ausgehen mit ihm war in den ersten sechs bis neun Monaten gar nicht zu denken. Und egal wie ruhig der Tag oder wie gut seine Tagesschläfchen waren, jeden Abend hatten wir ein schreiendes Kind. Vermutlich nicht so schlimm wie „Schreikinder“, aber doch ausreichend um meine Nerven gehörig zu spannen. So kam auch Kind Nummer zwei zu seinem ganz besonderen Spitznamen und wird wahlweise Hase (ich finde den Klang des Wortes sehr beruhigend) oder Kampfzwerg genannt.

Warum also dieser Blog, wenn vieles doch so ist, wie in anderen Familien mit zwei Kleinstkindern auch?
Zum einen vermisste ich das Schreiben. In meinem Studium musste ich ständig irgendwelche Seminararbeiten schreiben und seit ich denken kann, liebe ich das Schreiben. Zum anderen beschäftigten mich gerade in den ersten Monaten wieder das bei mir ewig leidige Stillthema und natürlich der Verdacht, dass der zweite Krümel das Franceschetti-Syndrom hat. Denn darüber findet man bei Dr. Google herzlich wenig, vor allem deutsche Seiten gibt es fast gar nicht. Natürlich ist das ein sehr seltener Gendeffekt (1:50.000), aber als Betroffener steht man ganz schön alleine da. Ich kann noch von Glück reden, dass unserer Kinderärztin das Syndrom nicht gänzlich unbekannt war und auch unsere Logopädin damit bereits zu tun hatte. Also auch wenn es noch so selten ist und die Ausprägung beim Krümel glücklicherweise nicht stark ist, wollte ich die Internetlandschaft in Deutschland um eine kleine Seite zum Franceschetti-Syndrom erweitern.

Jetzt wünsche ich dir aber erstmal viel Spaß beim Entdecken meines Blogs.

Herzlichst
Deine JennyPenny