Die Erkenntnis der letzten zwei Wochen hat nicht so viel mit den 1000 Fragen an mich selbst zu tun. Dennoch ist sie nicht weniger wichtig.

Wenn die Gefühle einen mitreißen

Ich habe vorletzte Woche eine Selbsthilfegruppe zum Franceschetti-Syndrom auf FB gefunden. Die Menschen dort sind sehr nett und hilfsbereit und ich bekam endlich mal die Möglichkeit ein paar Fragen loszuwerden und fundierte Antworten zu bekommen. Genaueres dazu werde ich noch in einem Extra-Artikel verbloggen, das würde jetzt zu weit führen. Jedenfalls war so die Quintessenz, dass beim Kampfzwerg ein paar Sachen versäumt wurden und ich teilweise auch nicht richtig ernstgenommen wurde. Zeitgleich eröffneten sich neue Möglichkeiten, was ich tun könnte um noch ein paar Unsicherheiten abklären zu lassen. Das alles löste erneut ein ziemliches Gefühlschaos bei mir aus. Wut, Empörung, Angst, Unglaube und der starke Drang jetzt dann wenigstens noch aktiv zu werden – all diese Gefühle fuhren Achterbahn in mir. Der erste Drang war, jetzt noch alle möglichen Arzttermine zu machen und nicht noch mehr Zeit zu verschwenden.

Ruhe bewahren

Irgendetwas in mir, rief mich aber zur Ruhe auf. Hinderte mich daran, einen Arzttermin nach dem anderen zu vereinbaren. Und ich glaube, ich kenne mich mittlerweile ziemlich gut – zumindest in solchen Situationen. Ich neige nämlich stark dazu, mich von meinen Emotionen mitreißen zu lassen. Meine Gefühle machen mich quasi blind für die wirklich wichtigen Aspekte. In diesem Gefühlschaos bin ich zu rationalen Entscheidungen fast nicht fähig. Dennoch gelang es mir, mich zur Rue zu ermahnen. Das Gefühlschaos erstmal abebben zu lassen um dann mit klarem Kopf entscheiden zu können, welche Schritte wirklich notwendig sind und welche nur meiner Angst entspringen. Und es klappte. Zwar bin ich immer noch ungläubig darüber, wie es gelaufen ist. Ein wenig Wut schwingt vermutlich auch mit, aber ich habe dem inneren Impuls sofort zu handeln widerstehen können und konnte dann mit wesentlich klarerem Kopf entscheiden, was wirklich notwendig ist. Und ich finde, das ist eine ziemlich wertvolle und hilfreiche „Entdeckung“, die ich in so manch anderer Situation vielleicht als beispielhaft wieder hervorrufen kann.

Jetzt aber erstmal genug Selbsterkenntnis und weiter geht’s mit den Fragen 81-100 der 1000 Fragen an mich selbst!

1000 Fragen an mich selbst – Wo komm ich her, wo will ich hin? #5

  1. Was würdest du tun, wenn du fünf Jahre im Gefängnis sitzen würdest? Meine Familie vermissen und mich fragen, wie ich nur so dämlich sein konnte. Und dann hoffentlich nicht in Selbstmitleid versinken.

  2. Was hat dich früher froh gemacht? Musik, Treffen mit Freunden, Lachanfälle, albern sein.

  3. In welchem Outfit gefällst du dir sehr? Hmmmm, ich hab da kein bestimmtes Outfit, eher so ein paar Lieblingsoberteile, die ich gerne anziehe.

  4. Was liegt auf deinem Nachttisch? Ladekabel, Handcreme, Taschentücher und ne Flasche Wasser, die steht aber (hö hö…).

  5. Wie geduldig bist du? Gar nicht, leider. Ok, vielleicht bin ich durch meine Kinder etwas geduldiger geworden, aber ich muss mich im Alltag mit den Beiden immer wieder dazu ermahnen.

  6. Wer ist dein gefallener Held? Ich habe echt lange drüber nachgedacht, aber ich glaube, ich habe keinen. Den Begriff „Held“ finde ich auch schon allein etwas schwierig. Klar gibt es Menschen, die bemühen sich und tun Gutes, helfen anderen Menschen, gehen dafür vielleicht sogar bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Wer sind wir darüber zu urteilen, wenn die Kraft aufgebraucht ist und nichts mehr zum Geben da ist?

  7. Gibt es Fotos auf deinem Mobiltelefon, mit denen du erpressbar wärst? Nein.

  8. Welcher deiner Freunde kennt dich am längsten? Mein Mann und der Patenonkel unserer Großen. Die kennen mich seit der Oberstufe. Eine Freundin, die ich leider nur noch ein, zwei Mal im Jahr treffe, kennt mich sogar schon seit der Grundschule.

  9. Meditierst du gerne? Tatsächlich würde ich es unheimlich gerne mal lernen unter richtiger Anleitung. Zum selbst zu Hause lernen, fehlt mir irgendwie immer die Ruhe, witzigerweiße.

  10. Wie baust du dich an einem schlechten Tag wieder auf? Ich versuche mir Sachen zu gönnen oder meine Musik zu hören und nicht die der Kinder. Oder ich drehe die schlechte Laune in totale Albernheit um und blödel mit den Chaoskindern rum, bis wir uns kugeln vor lachen.

  11. Wie heißt dein Lieblingsbuch? Ich habe kein Lieblingsbuch. Es gibt viele Bücher, die mich auf die ein oder andere Art fesseln, aber ein Liebling ist darunter nicht.

  12. Mit wem kommunizierst du am häufigsten über What’s App? Mit zwei meiner Freundinnen. Wir schreiben uns fast täglich oder schicken Sprachnachrichten hin und her, wenn telefonieren wegen der Kinder nicht so entspannt ist, es zum Tippen aber viel zu viel ist.

  13. Was sagst du häufiger: Ja oder nein? Ja, definitiv! Ich kann schlecht nein sagen, wenn man mich um etwas bittet, auch wenn die Erfüllung der Bitte mir vielleicht zu viel wird oder mich überfordert.

  14. Gibt es ein Gerücht über dich? Sowweit ich weiß nicht.

  15. Was würdest du tun, wenn du nicht arbeiten müsstest? Wenn trotzdem genug Geld zum Leben und Erfüllen von wünschen da wäre, würde ich mir ein eigenes Pferd kaufen und ganz viel zeit dort verbringen und studieren. Das mache ich zwar vielleicht sowieso, aber dann würde die Auswahl wohl breiter fallen.

  16. Kannst du gut Auto fahren? Ganz unbescheiden: Ja!

  17. Ist es dir wichtig, dass andere dich nett finden? Ja, schon irgendwie. Ich bin ein Mensch, der viel Wert auf Harmonie legt, dazu gehört eben auch, dass andere mich nett finden. Dass mich nicht alle nett finden können, ist mir dabei voll klar und bei manchen Menschen will man ja vielleicht auch gar nicht, dass sie einen nett finden.

  18. Was hättest du an deinem Liebesleben gerne anders gemacht? Mich nicht so naiv und blind an meinen ersten Freund gehängt und gedacht, es sei die ganz große Liebe. Liebe macht halt manchmal blind.

  19. Was unternimmst du am liebsten, wenn du abends ausgehst? Ich gehe unheimlich gerne Cocktails trinken oder tanzen oder beides. Letzteres habe ich aber schon länger nicht mehr gemacht, weil mich der zusätzliche Schlafmangel vermutlich killen würde. Ich gehe aber auch schon immer gerne ins Kino.

  20. Hast du jemals gegen ein Gesetz verstoßen? Als ich ganz klein war, habe ich in unserem Tante Emma-Laden eine kleine Packung Tintenpatronen mitgehen lassen. Das schlechte Gewissen war aber so groß, dass ich sie unbemerkt wieder zurück geschmuggelt habe. Und ich bin schon einmal unbeabsichtigt über eine rote Ampel gefahren, weil ich sie einfach nicht registriert habe.

So, damit hätten wir die ersten 100 Fragen voll. Kam mir gar nicht so viel vor. Jetzt geht’s weiter ans Aufholen.

Herzlichst

Deine JennyPenny