Noch bevor ich selber angefangen bin, die 1000 Fragen an mich selbst zu beantworten, habe ich mich schon mit dem Thema Selbstfindung auseinandergesetzt. Zur Zeit beschäftigt mich das wirklich sehr und ich erwische mich ständig dabei, wie ich meine Denk- und Handlungsweise hinterfrage.

Sich selbst hinterfragen

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, wie ich meine Denkweise hinterfrage fällt mir auf, dass sich viel darum dreht ob ich so denke wie andere. Ob meine Art und Weise zu denken, genauer gesagt Dinge zu verarbeiten normal ist oder total aus dem Rahmen fällt. Wenn letzteres des Fall ist, muss ich mich dann der Allgemeinheit anpassen? Dieser Gedanke erscheint mir nicht richtig und irgendwie sträubt sich alles in mir dagegen.

Ich bin ich

Ich bin wohl niemand, die permanent gegen den Strom schwimmt oder sich damit auf Dauer wohl fühlen würde. Trotzdem ist es mir wichtig, meine individuelle Art mit Dingen umzugehen zu bewahren und darin auch von anderen akzeptiert zu werden. Ich werde mal ein wenig konkreter:

Ich bin gerade dabei etwas zu verarbeiten. Und zwar etwas, was schon eine ganze Weile zurückliegt. Bei mir gehört es dann auch dazu alle Gefühlsfacetten einmal zu durchlaufen, von Fassungslosigkeit über Traurigkeit bis hin zu Wut. Ich bin kein Mensch, der Sachen so einfach abhaken kann. Ich muss mich aktiv damit auseinandersetzen um es hinter mir lassen zu können. Das kann vermutlich nicht jeder verstehen oder gutheißen. In meinem engeren Umfeld wurden dann schon öfter die Bedenken geäußert, ich würde mich da hineinsteigern. Das mag manchmal der Fall sein, aber nicht immer. Mir wird dann oft aufmunternd geantwortet, dass ich doch positiv in die Zukunft schauen soll. Mit absolut gut gemeinten Intentionen. Für mich fühlt es sich aber oft so an, als würde ich nicht verstanden werden und mir meine Art der Verarbeitung abgesprochen werden. Dass das nicht zwangsläufig so ist, muss ich mir dann auch immer wieder vor Augen führen.

Ich hab so die Vermutung, dass solche grundlegenden Überlegungen im Laufe der 1000 Fragen noch öfter aufkommen werden. Das begrüße ich sehr, denn schließlich war das ja der Sinn der Sache: mich besser kennenzulernen und dadurch meinen zukünftigen Weg besser sehen zu können.

Also, weiter geht es mit den nächsten 20 Fragen.

1000 Fragen an mich selbst – Wo komm ich her, wo will ich hin? #3

  1. Trennst du deinen Müll? Auf jeden Fall. Ich finde das total wichtig und achte ziemlich genau drauf.

  2. Warst du gut in der Schule? In den Fächern, die mich wirkllich interessierten schon. Allerdings hatte ich ab Beginn der Weiterführenden Schule enorme Probleme mit Mathematik. Ich bin überzeugt, dass meine Angst vor der Lehrerin einer der Gründe war. Mathe hätte mich auch fast mein Abi gekostet. In der Oberstufe hatte ich aber auch stark mit Depressionen zu kämpfen, was sich auch nicht unbedingt positiv auf meine schulischen Leistungen ausgewirkt hat. Richtig gut wurde es dann an der Uni. Das gehört zwar nicht zur Frage, wollte ich aber nicht unerwähnt lassen. Da ich auf meinen guten Uniabschluss wirklich stolz bin.

  3. Wie lange stehst du normalerweise unter der Dusche? Ich dusche gerne lange, mit heißem Wasser auf Nacken und Rücken prasseln lassen. Im Alltag bleibt da aber nicht wirklich Zeit für. Meistens stehe ich so zehn Minuten unter der Dusche.

  4. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt? Habe ich mich tatsächlich auch schon öfter gefragt. Ich glaube, das Universum ist so groß, dass es unwahrscheinlich ist, dass es nicht irgendwo noch andere Lebensformen gibt.

  5. Um wieviel Uhr stehst du in der Regel auf? In der Woche zwischen halb sieben und sieben. Früher schaffe ich es nicht, weil die Kinder mich dafür nachts noch zu oft auf Trab halten und ich froh um jede Minute bin, die ich länger schlafen kann. Am Sonntag ist mein Ausschlaftag. Da kann es dann schonmal zwischen zehn und elf Uhr werden. Das ist dann immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn auf der einen Seite brauche ich den Schlaf und mein früheres Langschläfer-Ich freut sich nen Keks. Auf der anderen Seite hab ich dadurch oft Migräne und es fühlt sich immer wie ein wenig Zeitverschwendung an, die ich besser als Me-Time nutzen könnte.

  6. Feierst du immer deinen Geburtstag? Ich liebe meinen Geburtstag. Deswegen feier ich ihn auch eigentlich immer, wenn auch nicht immer direkt an dem Tag. Einmal mit der Familie und dann nochmal gemütlich mit Freunden. Wenn ich mit meinem Mann zusammen feier packen wir das auch schonmal zusammen.

  7. Wie oft bist du am Tag auf Facebook? Mittlerweile nicht mehr so oft. 1-2 Mal vielleicht. Wenn ich gerade in einer Gruppe schreibe auch mal öfter.

  8. Welchen Raum in deiner Wohnung magst du am liebsten? Unser Wohn- und Esszimmer, weil das momentan noch mein absoluter Lebensmittelpunkt ist. So richtig fertig fühlt er sich aber noch nicht an, weil vieles noch zusammengewürfelt ist.

  9. Wann hast du zuletzt einen Hund (oder ein anderes Tier) gestreichelt? Unseren Hund heute Mittag.

  10. Was kannst du richtig gut? Ich kann ein paar Sachen ganz gut, ich überlege aber gerade ob etwas dabei ist, was heraussticht. Am ehesten noch das Singen, auch wenn ich etwas aus der Übrung bin.

  11. Wen hast du zum ersten Mal geküsst? So richtig geküsst… ich glaube meinen Freund in der Oberstufe.

  12. Welches Buch hat einen starken Eindruck bei dir hinterlassen? Mag vielleicht total kitschig klingen, aber „Der Pferdeflüsterer“. Das Buch habe ich auch weit weniger schnulzig in Erinnerung als den Film. Auf jeden Fall hat mich die Verbindung zwischen Mensch und Pferd stak beeindruckt. Da ich selber reite, wünsche ich mir wirklich seitdem einmal so eine enge Bindung zu einem (eigenen) Pferd aufbauen zu können. Das hat für mich etwas Magisches!

  13. Wie sieht für dich das ideale Brautkleid aus? Wie das, was ich an meiner Hochzeit trug. Ich habe es damals gesehen und zwar nicht als erstes anprobiert, aber ich wusste direkt, dass es das Kleid für mich ist!

  14. Fürchtest du dich im Dunkeln? Zur Zeit geht es. Das liegt aber auch daran, dass ich schon ewig keinen Horrorfilm mehr gesehen habe und mich auch weigere und weil ich ständig nachts für die Kinder aufstehen muss, da muss ich das einfach unterdrücken. Ich hasse es aber trotzdem noch im Dunkeln am Spiegel vom Kleiderschrank vorbeizugehen und schemenhaft den Raum hinter mir zu sehen. Nachts nach draußen zu gucken, finde ich auch furchtbar, weil ich immer Angst habe dort etwas angsteinflössendes zu sehen. Was das angeht bin ich einfach ein Megaschisser!

  15. Welchen Schmuck trägst du täglich? Leider nur meinen Ehering. Ich habe eine wunderschöne Kette mit einem goldenen Anhänger und einem dunkelroten Stein drin. Die würde ich gerne jeden Tag tragen, dann würde ich aber am unteren Haaransatz kahl werden, da die ständig Haare rauszieht. Außerdem habe ich passend dazu goldene Ohrringe mit Stein, die ich auch gerne immer tragen würde, auf die ich aber leider etwas allergisch reagiere. Also wird beides nur zu besonderen Anlässen getragen.

  16. Mögen Kinder dich? Ja, ich hab einen guten Draht zu kleinen Kindern und zu Babys irgendwie auch.

  17. Welchen Film schaust du lieber zu Hause auf dem Sofa als im Kino? Horrorfilme würde ich mir nie im Kino anschauen, weil einfach zu groß, aber da ich die eh nicht mehr schaue, ergibt sich das.

  18. Wie mild bist du in deinem Urteil? Ich habe tatsächlich oft hohe Ansprüche an Menschen. An fremde Leute oftmals noch höhere, als an mir bekannte Personen. Deswegen muss ich auch immer aufpassen, dass ich nicht vorschnell über jemanden urteile und wenn es mir passiert, versuche ich mich immer daran zu erinnern, dass ich nicht weiß, was gerade hinter einer bestimmten Aktion steckt. Grundsätzlich bin ich ein sehr hilfsbereiter Mensch und erwarte das auch von anderen. Ignoranz stößt mir dabei echt sauer auf, gerade wenn sie von Menschen kommt, die in einer ähnlichen Situation wie der Hilfe suchende sind. Als die Granate noch ganz klein war, bin ich bspw. einmal mit dem Bus in die Stadt gefahren. Nun fällt unsere Straße mit der Bushaltestelle recht steil zum Bürgersteig ab und der Busfahrer hielt den Bus schonmal stumpf auf der Straße an. Ich musste den Kinderwagen also ziemlich steil vorne hochheben, weil auch niemand der Insassen mir half den Wagen in den Bus zu heben. Und da passierte es: die Tragetasche rutschte samt Baby quasi hinten aus dem Kinderwagen und landete vor meinen Füßen auf dem Bürgersteig. Das Kopfteil blieb zum Glück im Kinderwagen hängen. Ich war total geschockt, aber auch da half mir noch niemand. Ich musste also mit einer Hand den schrägen Kinderwagen halten und mit der anderen die Babytasche wieder in den Wagen schieben. Die Granate hatte sich natürlich genauso erschrocken wie ich und weinte. Ich konnte sie aber nicht rausnehmen und beruhigen, weil ich noch stand und der Busfahrer kaum, dass ich endlich im Bus war, auch schon weiterfuhr. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich die Fahrt bezahlt habe oder nicht (vermutlich schon). Ich stand irgendwie total uner Schock und musste mit aller Macht die Tränen zurückhalten. Ich war einerseits besorgt um die Granate. Andererseits überwiegte jedoch meine Wut über die anderen Mitfahrer und den Busfahrer, weil niemand auf die Idee kam, mir zu helfen. Und das obwohl selber zwei Elternpaare mit Kind/ern anwesend waren. Ehrlich gesagt bin ich immer noch fassungslos, dass mir niemand geholfen hat – weswegen die Antwort vermutlich auch so ausgeartet ist.

  19. Schläfst du in der Regel gut? Seit der Kampfzwerg da ist, endgültig nicht mehr. Die Chaoskinder sind unruhige Schläfer, hauptsächlich aber die Granate. Wenn ich mal eine Nacht ohne die Kinder verbringe, bringt mir das fast gar nichts. Erst ab der zweiten Nacht werde ich nicht mehrmals wach und schlafe annähernd durch.

  20. Was ist deine neueste Entdeckung? Ein bisschen peinlich ist es mir ja schon, aber tatsächlich habe ich vor kurzem erst Instagram und Twitter für mich entdeckt.

Kurz und knapp antworten kann ich anscheinend nicht mehr richtig. Ich frage mich immer noch, ob es an den Fragen oder an meiner veränderten Einstellung zu den Fragen liegt.

Ich hoffe jedenfalls, es macht dir trotzdem Spaß sie zu lesen und du bist genauso gespannt auf die nächsten 20 wie ich.

Herzlichst

Deine JennyPenny