Als Mutter und auch als normaler Mensch bin ich jemand, der gerne und viel an sich zweifelt, der viel zu selbstkritisch ist und dem es schwerfällt zu erkennen, was auch mal gut läuft. Also ist diese Blogparade, die Séverine von Mama on the rocks gestartet hat, gut um mich mal in Eigenlob zu üben. In dieser Blogparade geht es nämlich darum mal ehrlich zu sagen, was so richtig schiefläuft, aber eben auch zu sagen, was man echt gut hinbekommen hat.

3,2,1… Lift off

Meine wohl bescheidenste Eigenschaft als Mutter (und Mensch) ist, dass ich aufbrausend bin und immer mal wieder die Beherrschung verliere. Das ist zwar etwas, woran ich arbeite (Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, you know), aber es ist eben ein langer Weg. Es ist schon besser geworden, aber wenn dann trotz fünfmaligen Draufhinweisens das Glas umkippt, geht sie manchmal einfach in die Luft, die Mutti-Rakete.

Verwöhnt bis zum geht nicht mehr

Relativ beratungsresistent bin ich wohl, wenn es um das konsequent sein geht. Kann ich zwar, kann ich mich allerdings eher selten zu durchringen. Da sage ich dann gerne drölf Mal, dass das Kind doch endlich etwas lassen soll und am Ende darf sie es dann doch. Weil mein Mombie-Hirn manchmal einfach etwas Zeit braucht um richtig denken zu können. Weil mir dann irgendwann aufgeht, dass ich mir mal gesagt hatte, mich bei Sachen, die nicht zwingend wichtig sind, nicht auf Machtkämpfe einzulassen. Weil ich mich im Laufe des Verbietens dann frage, warum ich denn eigentlich darauf bestehe und dann merke, dass es eigentlich vollkommen wumpe ist. Und dann darf sie es halt doch. Manchmal vermutlich etwas verwirrend für beide Chaoskinder. Ich vertraue aber darauf, dass die Beiden durchaus in der Lage sind unterscheiden zu können, wenn ich aus Versehen aus Prinzip auf meinen Willen bestehe und wann es mir wirklich wichtig ist, dass sie etwas nicht dürfen oder machen sollen.

Der Haushalt aus der Hölle

Ok, so schlimm sieht es bei uns nicht aus. Manchmal denke ich aber, dass Hausarbeit nur dafür geschaffen wurde um mir das Leben schwer zu machen. Wer schon mehr von mir gelesen hat, weiß, dass ich Haushalt so ätzend finde wie nur was. Die anderen wissen es jetzt. Ich kriege es oftmals einfach nicht auf die Kette, weil mir andere Dinge manchmal einfach wichtiger sind, als staubfreie Schränke bspw. Das Wichtigste wird schon irgendwie immer erledigt, aber der Haushalt ist einfach mein persönlicher Kampf gegen Windmühlen und richtig ordentlich wird es bei uns wohl erst wieder sein, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Eigenlobhudelei – Geschwisterplüsch

Dass ich nicht die Vollkatastrophe als Mutter bin, zeigt sich mir unter anderem an dem Verhältnis, dass die beiden Chaoskinder zueinander haben. Die haben sich nämlich unglaublich lieb. Natürlich ist hier auch nicht immer Geschwisterplüsch angesagt und ich will damit auch nicht sagen, dass Geschwister, die sich viel streiten eine schlechte Mutter haben, das auf keinen Fall. Aber es geht hier ja um mich und ich glaube, dass ich das bis jetzt ganz gut hinbekommen habe. Ich habe die Granate wohl ganz gut auf ihr kleines Brüderchen vorbereitet und versuche immer ein gesundes Gleichgewicht zu halten, was Zuwendung und Verbote angeht. Und zu sehen, wie sehr sie aneinander hängen und wie groß die Wiedersehensfreude ist, wenn die Granate aus dem Kiga kommt, macht mich unendlich glücklich und zeigt mir, dass ich einen guten Grundstein für eine gute Geschwisterbeziehung gelegt habe.

Augen auf im Straßenverkehr

Wir haben einen Hund. Nichts außergewöhnliches, bringt mich aber zu meinem nächsten „gut gemacht“, denn die Granate ist zwar ein absoluter Wildfang, hört aber wirlich richtig gut, wenn wir als Fußgänger im Straßenverkehr unterwegs sind. Da wir einfach fast jeden Tag mit dem Hund spazieren gehen, hat sie das von anfang an mitbekommen und wenn sie laufen wollte, statt im Buggy zu sitzen, war absolute Bedingung, dass sie gut auf mich hört. Egal ob zu Fuß, mit ihrem Puppenwagen, Dreirad oder jetzt Laufrad, sie hört auf mich, achtet super auf Autos und geht sogar bei Fahrradfahrern an die Seite. Das hab ich mal so richtig gut hinbekommen!

Ein guter Mittelweg

Vor allem meine Tochter ist unglaublich willens- und gefühlsstark. Da ist es schwer sich nicht in Machtkämpfen zu verlieren und immer wieder muss man überdenken, ob eine Sache jetzt wirklich so wichtig ist, dass man als Elternteil auf seinem Recht besteht oder das Kind gewähren lässt. Ich denke, dass ich mitterweile einen ziemlich guten Mittelweg zwischen Konsequenz (die mir wie oben beschrieben immer noch schwer fällt) und Nachgeben gefunden habe und die Tatsache, dass diese kleine willensstarke Granate oft bereit ist, Kompromisse einzugehen, zeigt mir, dass ich mit meinem Weg nicht ganz falsch liegen kann.

Das Kind weiß sich zu benehmen

Eigentlich eine furchtbare Aussage, oder? Und vielleicht auch ein bisschen missverständlich, denn meine Kinder dürfen in erster Linie Kinder sein. Es liegt einfach nicht in ihrer Natur stundenlang ruhig zu sitzen oder still zu sein. Und dass ein Bitte oder Danke im Eifer es Gefechts mal vergessen wird, ist auch klar. Trotzdem finde ich es wichtig, meinen Kindern das mitzugeben. Nicht mit Druck und erhobenen Zeigefinger, aber auf liebevolle und spielerische Art und Weise und es klappt. Oft bedankt sich die Granate bei mir, wenn ich ihr etwas gebe oder erlaube. Auch auf Feiern, wenn etwas vorgetragen wird, ist meine Tochter in der Lage ruhig zu sein und zuzuhören. Das ist vielleicht nicht allen wichtig, aber mir ist es das und ich freue mich, dass es klappt ohne, dass sich mein Kind großartig verbiegen muss.

Dass hier nicht immer eitel Sonnenschein und Geschwisterplüsch herrscht ist klar. Ebenso wie ich leider nicht immer die Mutter bin, die ich gerne wäre. Auch da gibt es noch viel Arbeit an mir selbst. Trotzdem läuft nicht alles komplett schief und das ist doch auch mal schön sich vor Augen zu führen!

Herzlichst

Deine JennyPenny