Jahresrückblicke gibt es zum Ende des Jahres ja wie Sand am Meer. Das mag ja vielleicht sinnvoll, für den ein oder anderen auch schön sein, aber ich hab da einfach keine Lust drauf. Denn um es vorsichtig auszudrücken, war das Jahr 2017 mehr als durchwachsen und gefühlt überwogen die negativen Tage. Also habe ich beschlossen, mal ganz bewusst auf das zu schauen, was positiv war, was sich zum Guten entwickelt hat, was schön war und mich glücklich gemacht hat. Vielleicht wird das kitschig, vielleicht sogar richtig kitschig, also Augen zu und durch 😉
An allererster Stelle bin ich unglaublich dankbar dafür, dass die Chaoskinder sich so toll entwickelt haben und, dass vor allem der Hase keine weiteren Beeinträchtigungen durch sein Vielleicht-Franceschetti erkennen lässt. Der Hase ist so toll mobil, läuft und klettert mit seiner Schwester um die Wette, versteht schon unglaublich viel, wenn wir mit ihm reden und die ersten Worte wollen auch schon ausgesprochen werden. Er ist ein Sonnenschein, ein kleiner Schelm und ich bin so dankbar ihn zu haben. Bei der Granate hat sich in dem letzten halben Jahr auch so unglaublich viel getan. Sie ist jetzt ein richtiges kleines großes Kindergarten-Kind, dass endlich endlich endlich gerne in den Kiga geht („Mama, ich möchte aber zum Essen bleiben!“). Sie rennt, erzählt tolle Geschichten, kann schon so toll ausschneiden und ist eine wunderbare große Schwester. Noch etwas wofür ich sehr dankbar bin: dass die beiden Chaoskinder sich wirklich unglaublich lieb haben. Natürlich herrscht nicht immer Geschwisterplüsch – wo gliebt und gelebt wird, wird auch gestritten – aber sie sind ein tolles Team, spielen super zusammen, machen zusammen Quatsch, der Hase kann sich so viel von seiner tollen großen Schwester abschauen und sie ist bisweilen so unglaublich fürsorglich als wäre sie die kleine Mama. Hach, einfach schön…
Dankbar bin ich aber auch für meinen Mann, der es wahrlich nicht immer leicht mit mir hat. Oft habe ich ihn in diesem Jahr kritisiert (wohl wir beide), habe Situationen falsch wahr genommen oder durch meine nicht so gute Laune (vorsichtig ausgedrückt) vieles schwieriger gemacht, als eigentlich nötig. Ich bin dankbar dafür, dass er trotzdem zu mir hält, hinter mir steht und mich unterstützt, wo er nur kann. Zum Glück ist er zu faul, sich von mir scheiden zu lassen (Achtung, Ironie).
Ich bin nicht nur dankbar für unsere kleine Familie, sondern auch für unsere Große, ganz besonders für die Omas und den Opa, die uns unterstützen wo es nur geht, die ein offenes Ohr haben für Sorgen und Wünsche und die so wichtige Personen im Leben unserer Kinder sind, dass die Mama bisweilen auch mal voll abgeschrieben ist.
Ich bin dankbar, dass die richtigen, die wichtigen Freundschaften standgehalten haben und das obwohl ich viel mit eigenen Problemen beschäftigt war und so der ein oder andere Kontakt etwas leiden musste. Wahre Freundschaft verträgt auch mal eine Funkstille und wenn man danach noch genauso wieder in Kontakt kommt, als hätte es diese nie gegeben, ohne Dissonanzen auf der einen oder anderen Seite, dann weiß man, dass man bei dem Menschen richtig ist!
Gleichzeitig bin ich auch dankbar für neue Bekanntschaften und vor allem für eine neue Freundschaft, die sich ergeben hat. Wir haben wohl beide den Sprung an der selben Stelle der Schüssel oder ergänzen uns in unseren Verrücktheiten so gut, dass es nie langweilig wird, man sich immer auskotzen, Kinder oder Mann verfluchen darf (alle drei liebe ich von ganzem Herzen und genau deswegen treiben sie mich manchmal in den Wahnsinn und dürfen auch mal liebevoll verflucht werden) und wilde Mädelsnachmittage (Kino und Popcorn – wer kann da schon mithalten) verbringen kann.
Auch bin ich dankbar dafür, dass ich mir endlich selbst die Augen öffnen konnte. Dass ich erkannt habe, dass zur Selbstfürsorge eben auch gehört, selbst für sich einzutreten und nicht darauf zu warten, dass jemand anders sie einem gibt. Zu erkennen, dass es eben nicht reicht zwischendurch oder abends, wenn die Kinder gerade spielen oder schlafen, was zu schreiben, sondern, dass es notwendig ist auch mal raus zu kommen, nicht immer mit einem Ohr bei den Kindern zu hängen, sondern ganz für sich zu sein.
Ich freue mich unglaublich, dass ich endlich den Mut gefunden habe, mit dem Blog zu starten und ihn noch vielleicht nicht so regelmäßig wie ich gerne würde, aber dennoch mehrmals die Woche zu füttern.
Ich bin froh die Möglichkeit erhalten zu haben, jetzt schon ein klein wenig zu arbeiten, indem ich zwei Krabbelgruppen leiten kann. Es macht unglaublichen Spaß neue Mamas und ihre Kinder kennenzulernen und zu sehen wie gleich und doch unterschiedlich jedes Kind ist. Vergleiche im Sinne eines Konkurrenzdenkens machen nicht glücklich. Vergleiche können aber beruhigen, wenn man verunsichert ist, indem man sieht, dass es anderen ähnlich geht, denn geteiltes Leid ist eben halbes Leid. Da ich mit dem Kampfzwerg keine Pekip-, Weltentdecker- oder sonstigen Kurse besuchen konnte, ist es schön sich auf diesem Wege mit anderen Müttern austauschen zu können und selber auch eine zumindest kleine Anlaufstelle bei Fragen zu sein.
Zu guter Letzt bin ich dankbar dafür, dass – so anstrengend und nervenaufreibend das Jahr auch war – im letzten Jahr doch nicht alles katastrophal war und es viele tolle Momente, Erkenntnisse und Erfahrungen gab. Dass ich jetzt weiß, wie ich weiter an mir arbeiten kann um entspannter zu sein und wieder annähernd zu dem Mensch zu werden, den ich vor dem Kampfzwerg war. Müde, aber ausgeglichen!
In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr alle gut aus dem alten Jahr raus gekommen seid und das neue Jahr mit offenen Augen und Herzen begrüßen könnt.
Herzlichst
Eure JennyPenny
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