… an der Zeit, sich endlich weniger Sorgen um den Krümel zu machen und ein bisschen könnte ich jetzt gerade, da ich diese Zeilen niederschreibe, heulen vor Glück und Erleichterung.
Es gibt immer noch keine endgültige Diagnose, das mal vorweg, aber alles sieht gut aus – und das schon eine längere Zeit. Noch vor seinem ersten Geburtstag fühlte ich mich irgendwie wie getrieben, wollte unbedingt noch eine Reihe von Untersuchungen durchführen lassen (Gehör, Augen, Nebenhöhlen) und war immer noch skeptisch, dass wir bzw. er so glimpflich davon gekommen sein sollten. Irgendwann nach seinem Geburtstag und unserem Urlaub machte es dann jedoch Klick. Ich weiß gar nicht mehr so genau wann oder ob es einen bestimmten Anlass gab, aber mir ging endlich ein Licht auf. Mir wurde so richtig bewusst, wie toll er sich eigentlich entwickelt, wie Stolz ich auf ihn sein kann, was für ein unglaublich süßer Knopf er doch geworden ist. Vermutlich sagen das alle Eltern irgendwann mal von ihren Kindern, aber bei ihm hat es – zumindest für mich – einfach eine etwas andere Gewichtung, weil einfach vieles lange Zeit im Unklaren war – zumindest für mich.
Und siehe da, auch die ganzen möglichen Untersuchungen verloren ihre Wichtigkeit, denn mein gesunder Menschenverstand gewann im Bezug auf den Kampfzwerg endlich mal wieder etwas an Boden. Eine Untersuchung beim HNO wegen der Nebenhöhlen ist nämlich eigentlich überflüssig, denn es gibt keine Indikatoren mehr dafür, dass irgendwas nicht in Ordnung, bzw. verengt sein könnte. Er schnarcht nicht mehr, man hört keine lauten Atemgeräusche, er atmet nicht mehr verstärkt durch den Mund und auch erkältet ist er nicht häufiger als andere Kinder auch.
Was das Gehör angeht, scheint auch alles in Ordnung zu sein, denn die Tatsache, dass er mit seinen 16 Monaten vieles versucht nachzusprechen, deutet einfach daraufhin, dass er gut hört. Da behält die Angst aber noch einen kleinen Platz in meinem Kopf, einfach weil der erste Hörtest nicht auf Anhieb geklappt hat (auch wenn ich weiß, dass das bei Neugeborenen nicht unüblich ist) und der HNO bei seiner letzten Untersuchung mit sechs Monaten von einer leichten Verengung des Gehörgangs gesprochen hat. Alles nichts dramatisches und vermutlich ist auch nichts, aber kontrollieren lassen, möchte ich es schon nochmal.
Genauso wie das Schielen. Eigentlich schielte er lange Zeit nur noch mit dem rechten Auge, wenn er sehr müde oder sehr unkonzentriert war. Die Ärzte in der MHH (nachzulesen hier) sagten uns dazu ja, dass diese Form des Schielens bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres noch zurückgehen könne und erst dann müsse man erneut untersuchen. Ich bilde mir manchmal ein, dass das Schielen bei Müdigkeit mittlerweile tatsächlich zurückgegangen ist. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht, weil ich einfach nicht weiß, ob man sich durch die schiefen unteren Augenlieder nicht vielleicht auch täuschen lässt. Also wird es auch dafür noch einen Termin geben. Das alles aber erst im neuen Jahr, jetzt wird erstmal die Weihnachtszeit genossen.

Der ein oder andere mag sich vielleicht auch genervt fragen, warum die Olle darum so einen Aufwasch macht, soll sie doch einfach beim Arzt anrufen und sich einen Termin holen, aber so bin ich eben. Ich grübel viel, wäge viel ab ob es nun wirklich notwendig ist, vergesse Termine zu machen, weil irgendwie immer irgendwas anderes dazwischen kommt oder wenn gerade mal Luft ist, die Praxen zu haben, denke den einen Tag, dass es mir wirklich unter den Fingern brennt und den nächsten, dass es ja alles gar nicht so schlimm ist. Verkorkst ist also quasi mein zweiter Vorname. Und gerade weil es mal so und mal so ist und ich eben immer mal wieder von meinen Ängsten heimgesucht werde, ist es für mich so wichtig, dieses hier festzuhalten:
Dem Krümel geht es gut! Er entwickelt sich gut! Er wird jeden Tag süßer und verschmitzter, bringt uns zum Lachen und zum Staunen und lässt unsere restlichen Sorgen jeden Tag ein bisschen kleiner werden!

Denn es ist nunmal so: Es ist an der Zeit sich weniger Sorgen zu machen, sondern endlich wieder mehr zu genießen. Das Leben als Mama, das Leben mit dem Krümel (und natürlich mit der Granate) zu genießen und die verkackten Sorgen und Ängste einfach mal draußen im Schnee stehen lassen.

Herzlichst
Deine JennyPenny