Sowas gibt es nur sehr selten bei uns, perfekte Morgende und das obwohl ich die Große in den Kiga bringen, dann mit dem Kleinen zum Impfen und dann noch zur Arbeit fahren musste. Meist ist einer nöckelig, oder wir sind im Zeitstress oder die Nacht war zu kurz oder alles zusammen. Umso mehr kann ich sie genießen, diese perfekten Stunden am Tag.

Ein perfekter Morgen sieht dann bei uns so aus: Im Idealfall schaffe ich es um 6:15 Uhr aus dem Bett und habe genug Zeit um zu duschen und mich zu restaurieren (Make-und und so), Kaffee zu kochen und für die Große und meinen Mann die Brote für Kiga/Arbeit zu machen (ja, ich steche dem Feminismus gerne ein Messer in den Rücken *Ironie off). Dann kann ich tatsächlich in aller Ruhe einen Kaffee trinken, die Taschen für mich und die Große packen und den Hund versorgen. Und wenn die Kinder so gütig sind und dann immer noch schlafen, kann ich mich mit meinem Kaffee sogar nochmal für fünf Minuten an den Tisch setzen und meinen Gedanken nachhängen.
Irgendwann um spätestens halb acht werden dann die Kinder geweckt und angezogen und es geht ab zum Kiga. Da beide Chaoskinder erst frühstücken, wenn sie schon eine Weile auf sind (ne Stunde oder so) verlassen wir das Haus – o graus – ohne Frühstück. Mittlerweile klappt das Lösen von mir im Kiga ja auch total reibungslos, so dass ich da nach zehn Minute schon wieder im Auto sitze und zum Arzt weiter düsen kann. Da muss ich dann kaum warten, weil wir superpünktlich da waren und der Kampfzwerg weint nichtmal wirklich bei der Impfe. Und das beeindruckt mich immer noch stark!

Normalerweise sind Kleinkinder in seinem Alter (16Monate) ja schon durch mit dem Impfen, aber bei Joah hab ich etwas geschlampt, ich Rabenmutter. Zum einen war er ständig krank, zwar ohne Fieber, aber weil er eh schon ein oft so unzufriedenes Baby war, wollte ich ihn mit den Impfen nicht zusätzlich noch stressen. Zum anderen war ich einfach auch ganz klar überfordert mit der Situation mich plötzlich um ein Kleinkind und ein Baby kümmern zu müssen, dazu noch die Arzttermine wegen des Franceschettis und die (zwei)wöchentlichen Termine bei der Logopädin.
Nun ja, jetzt ist es wie es ist, der Kampfzwerg ist nicht öfter oder schlimmer krank als andere Kinder und die Impfungen werden jetzt nachgeholt. Anfänglich dachte ich, er würde die ganze Hütte zusammenbrüllen, aber Fehlanzeige. Natürlich protestiert er und weint auch ein wenig, lässt sich aber unglaublich schnell durch mich beruhigen und dann ist das Ganze auch schon vergessen. Auch wenn ich da ja nichts zu tue, bin ich ein wenig Stolz.

Ok – Impfexkurs beendet. Aus der Kinderarztpraxis sind wir jedenfalls so schnell wieder raus, dass wir zwar später als sonst, aber immer noch früh genug im Stadtteilzentrum ankommen um in Ruhe Kaffee und Teewasser für meine Krabbelgruppe vorzubereiten. Und das war er dann auch eigentlich schon der perfekte Morgen. Klingt unglaublich unspektakulär, aber darum geht es ja auch nicht. Das, was diesen Morgen perfekt machte war die Tatsache, dass alles mal reibungslos ablief. Kein Stress, keine Hektik und auch – vielleicht gerade deswegen – keine unnötigen Machtkämpfe. So ein Morgen war mal wieder fällig und vielleicht gelingt es mir ein bißchen von der Gelassenheit dieses Morgens auf die Kommenden zu übertragen – für einen schöneren Start in den Tag für alle von uns.

Wann hattest du deinen letzten perfekten Morgen, Mittag, Abend oder vielleicht sogar ganzen Tag?

Herzlichst
Deine JennyPenny