Heute mal ein Scheißjob der Woche, der nichts mit Kindern oder meinem Dasein als Mama zu tun hat, sondern mit unserem Hund. Ok, irgendwie bin ich ja auch Hundemama, aber das zählt nicht so richtig. Trotzdem geht es um unsere Hundedame. Die kommt nämlich so langsam in die Jahre, elf wird sie im Sommer. Das merkt man ihr leider mittlerweile auch an…

 

Körperliche Zipperlein

Das Alter bringt natürlich so ein paar körperliche Wehwechen mit sich. Da sind zum einen die Knie, die beide schon operiert sind. Da sie als Jagdhund noch im Einsatz ist und das auch wirklich noch braucht, war es vor zwei oder drei Jahren unausweichlich die gerissenen Kreuzbänder wieder zu flicken. Trotzdem scheint sie da manchmal noch Probleme mit zu haben.

Auf der Jagd ist sie wieder frische drei Jahre alt, da wird das Alter vergessen und dem Herrchen zugearbeitet wie ne eins. Dass sie am nächsten Tag kaum noch laufen kann, daran denkt hund ja nicht. Wehe, wenn der Mann sie mal zu Hause lässt. Da ist man dann ordentlich beleidigt und schnuppert demonstrativ gefühlte fünzig Mal an der Tür, nur um allen Anwesenden zu zeigen, was hund von dem Hausarrest hält.

Bei der Jagd mit dem Herrchen spielt es zum Glück auch kaum eine Rolle, dass sie irgendwie kaum noch was hören kann und die Augen vom grauen Starr auch so langsam trüb werden. Im täglichen Leben mit dem ollen Frauchen sieht das leider anders aus. Die ist nämlich total spielverderberisch veranlagt und lässt Hund doch ernsthaft nicht mehr ohne Leine laufen. Und das nur, weil man die Kommandos nicht mehr hört. Total unverschämt. Denkt sie sich vermutlich.

Wenns im Oberstübchen schrullig wird

Das Alter macht sich aber nicht nur körperlich, sondern auch geistig bemerkbar. Genau wie alte Menschen, wird auch die alte Hundedame so langsam schrullig. Vielleicht waren wir ein wenig verwöhnt, aber morgens und abends konnten wir sie bislang immer in den Garten lassen, wenn sie nach oder vor der Nacht nur schnell ihr Geschäft verrichten wollte. Das scheint jetzt nicht mehr zu klappen, denn Madamchen überlegt sich zwischendurch dann einfach mal alleine eine kleine Runde durch die Nachbarschaft zu drehen. „Da sieht die Olle mal, was hund vom Leinenzwang hält und dass gerade nachts die Katzenscheiße so verlockend riecht, da kann ich ja auch nix für.“, dachte sie sich vermutlich Samstagabend. Schon toll, wenn man dann als Frauchen alleine mit den Kindern zu Hause ist und einem nichts anderes übrig bleibt, als die Haustür offen zu lassen und zu hoffen, dass sie nicht vor ein Auto läuft.

Die durch den Leinenzwang fehlende, freie Bewegung holt sie sich übrigens auf andere Weise wieder, keine Sorge. Dass sie mich damit halb wahnsinnig macht, interessiert hund natürlich nicht. Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt, an dem fehlenden Freilauf oder daran, dass ich mit zwei Kindern einfach weniger Zeit für sie habe. Wenn sie nicht gerade schläft, folgt sie mir jedenfalls auf Schritt und Tritt. Und das meine ich genauso, wie ich es schreibe. Die alte Dame ist quasi zu meinem Schatten geworden. Leider treibt mich das nur ziemlich in den Wahnsinn und sie wird dann schonmal auf ihren Platz verdammt oder zumindest aus der viel zu kleinen Küche „gejagt“.

Zwei wunderbare Hundepfleger

Zum Glück werde ich in meiner hundepflegerischen Tätigkeit tatkräftig von meinen beiden Chaoskindern unterstützt. Beide lieben es die alte Dame zu füttern. Das klappt bei der Granate schon ziemlich selbstständig. Wenn der Kampfzwerg mir dabei zur Hand geht, wird oft ein kleines Futtersuchspiel für sie draus. Ist ja bekanntlich auch nicht gerade schlecht für die grauen Zellen. Der Kampfzwerg nimmt allerdings auch jede Mahlzeit zum Anlass den Hund zu füttern – und das gerne auch mal von seiner Gabel.

Kuschel- und Streicheleinheiten bekommt sie von der Granate auch immer wieder. Ich glaube, bei dem Kampfzwerg ist sich die alte Dame manchmal nicht sicher, ob er sie streicheln oder ärgern will. Der hat halt noch ein wenig Probleme mit der Feinmothorik. Trotzdem achtet er immer fein darauf, dass Ina auch nicht vergessen wird und ist fast schon traurig, wenn sie mal nicht mit dabei ist.

Eine tolle Hundeoma

Bei aller Schrulligkeit hätten wir uns keinen besseren hündischen Begleiter für die beiden Chaoskinder wünschen können. Sie hat eine unglaubliche Engelsgeduld mit den Beiden und wird nie boshaft, egal wie oft sie sich unerlaubter Weise in ihr Körbchen drängeln. Zwar ist die alte Dame unglaublich tollpatschig und hat jedes der beiden Chaoskinder schon das ein oder andere Mal umgenietet, aber auch das nie aus bösem Willen. Sie lässt sich knuddeln, kraulen, füttern, an der Leine führen und ist für die Beiden einfach ein Familienmitglied. Und auch wenn die alte Dame das ein oder andere Mal furchtbar genervt dreinschaut, bin ich davon überzeugt, dass die Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruht.

Also wird sie weiter gepflegt und mit all ihrer Schrulligkeit und ihrem Altersstarrsinn ertragen, bis sie irgendwann von uns geht, was hoffentlich noch lange dauert!

Hast du auch einen tierischen Begleiter, der mittlerweile zur Familie gehört und dich auch das ein oder andere Mal in den Wahnsinn treibt? Gerne kannst du mir in den Kommentaren davon erzählen.

Herzlichst

Deine JennyPenny